Die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der systemmedizinischen Forschung mit einem Fokus auf kardiovaskuläre Erkrankungen. Seit 2007 koordiniert das Team die bevölkerungsrepräsentative Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS, N=15.010) und seit 2013 die MyoVasc-Studie zur Herzinsuffizienz (N=3.289). Beide Studien beziehen umfassende, sequenzielle Bioproben ein und weisen mehr als 10.000 qualitativ hochwertige Variablen pro Person und Studienvisite auf, die eine umfassende (sub)klinische Phänotypisierung sowie Lebensstil- und Umweltfaktoren abdecken. Darüber hinaus sind in beiden Studien im Langzeitverlauf erhobene Multi-Omics-Daten verfügbar, die den Genotyp, das Methylom, das Transkriptom und das Proteom umfassen.
Alle entnommenen Blutproben werden einer hochstandardisierten präanalytischen Aufbereitung nach etablierten SOPs unterzogen und in der BioBank Mainz der Universitätsmedizin eingelagert. Diese hochmoderne automatisierte Biobank wird von der Gruppe betrieben und verfügt über mehr als 10 Millionen flüssige Proben sowie Blutzellen. Diese umfangreiche Biomaterialbank bildet das Rückgrat des DIASyM-Forschungskerns.
Im Rahmen des DIASyM-Projekts werden neu generierte massenspektrometrische Omics-Datensätze in die hochgranulären Datenbanken von GHS und MyoVasc integriert. Modernste Biostatistik, maschinelles Lernen und Bioinformatik werden eingesetzt, um diese einzigartigen Datensätze von hoher Komplexität zu analysieren und zu interpretieren. Durch die Integration der molekularen Daten und (sub)klinischen Informationen über das Herzinsuffizienzsyndrom werden neue pathophysiologische Erkenntnisse gewonnen, die das Ziel der Präzisionsmedizin bei Herzinsuffizienz der klinischen Realität näher bringen. Weitere Informationen sind auf unserer Homepage zu finden.